Ein Segelschiff, acht Menschen, eine Mission: Pottwale erforschen, die größten Raubtiere unserer Erde. Ihr Lebensraum fängt da an, wo unsere Komfortzone aufhört. Nach ihrem Interview mit dem Walforscher Txema Brotons für die Meer Wissen-Folge der Oktober-Ausgabe 2021 meldete sich unsere Redakteurin Carina Neumann als Freiwillige für die nächste Forschungsexpedition. Im Juni 2022 ging sie an Bord und sprang buchstäblich ins kalte und vor allem tiefe Wasser. Über das Gefühl geschrumpft zu sein, den erstaunlich lustigen Alltag an Bord eines Forschungsschiffes und Bratkartoffeln bei zwölf Knoten und Schieflage...
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Das Forschungsschiff "Irifi" und ein Pottwal-Baby, das nur wenige Tage nach seiner Geburt fast so groß ist wie das Boot - "Big Mama" schwimmt oben rechts im Bild. Foto @Tursiops
12,34 Meter Länge und 3,94 Meter Breite
Auf diesen beschaulichen Maßen spielt sich die nächste Woche mein Leben ab. Mit mir an Bord sind sieben Unbekannte. Der kleinste gemeinsame Nenner ist die Liebe zum Meer. Unter mir sind 1.000 Meter nur blaues Nichts. Und ein paar Pottwale. Wir befinden uns über der tiefsten Stelle im Balearenmeer, die unter Forschenden aufgrund ihrer runden Form auch liebevoll „el ojete“ („das Arschloch“) genannt wird. Auf dieser Reise werde ich viel lernen. Lektion eins: Forschende sind weitaus humorvoller, als ich dachte. Lektion 2: Die Urangst vor tiefem Wasser ist überwindbar. Lektion 3: Ich bin doch nicht so seefest, wie ich dachte. Aber fangen wir von vorne an.
„Ich weiß nicht, was kommt. Aber was auch immer es sein mag, ich werde ihm mit einem Lachen begegnen.“ - Herman Melville, Autor von Moby Dick
Ich stehe mit meinem Rucksack und pochendem Herzen auf der Plaza de España in Palma de Mallorca und warte auf mein Blind Date mit den sieben Menschen, mit denen ich dieses Abenteuer teilen werde. Wie sehen Leute aus, die auf eine Pottwal-Expedition gehen? Haben sie weißhaarige Undercuts, Pferdeschwänze, bunte Hawaii-Hemden und Tattoos, wie das Grüppchen dort am Rand? Mein Verdacht bestätigt sich, als eine drahtige Frau aus der Gruppe mit offenen Armen auf mich zukommt. „Kommst du mit auf die Expedition?“ Mit meinen Anfang 30 fühle ich mich in der betagteren Runde französischer Schweizer wie ein Küken, bis sich ein Teenager mit Zahnspange aus Barcelona dazugesellt. Interessante Konstellation. Als mit Txema und Tita noch das Forscher-Pärchen dazukommt, ist das Team komplett. Nach einem gemeinsamen Mittagessen geht’s vom Hafen “Es Rapità” aufs Boot.
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Im akustischen Labor der Irifi lauschen wir den Klicks der Pottwale. Sie zählen zu den lautesten Tieren der Welt.
Irifi: Akustische Forschung mit dem "Wurm"
Tita und Txema kauften das Segelschiff „Irifi“ für ihre Expeditionen. Auf See ist es gleichermaßen ihr Zuhause und ihre mobile Forschungsstation. Seit 2013 erforschen die beiden im Team die Meeressäuger vor den Baleareninseln. Mit der Organisation „Tursiops“ (Name einer Delfingattung) setzen sie sich für den Schutz der Wale und Delfine ein. Ich bin eine von sechs „Ecovoluntarios“, die die Expedition begleiten. Ich helfe und wohne eine Woche lang auf der Irifi. Der Betrag für meine Reise fließt mit in die Forschungsarbeit. Im Schiffsbauch befindet sich eine Art akustisches Labor, in dem die Forschenden den Klängen der Wale lauschen. Das funktioniert über zwei Hydrophone, also Unterwasser-Mikrophone, die in einem 100 Meter langen Schlauch hinter dem Boot hergezogen werden. Tita und Txema nennen das Forschungsinstrument liebevoll den „Wurm“. „Wir Menschen denken visuell, wir wollen die Wale sehen. Doch die Welt der Wale ist akustisch, und deshalb erforschen wir sie auf diesem Weg“, sagt Tita.
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Tita (links) und Txema (rechts) vor der Felseninsel Es Vedrà bei Ibiza.
Im Schiffsbauch ist neben der Essecke noch ein weiteres zentrales Element: die Küche. Die Irifi ist vollgepackt mit Proviant für die Tage auf See. Bevor wir losfahren, bekommen wir noch eine „Gebrauchsanweisung“ für die Tage an Bord. Immer schön festhalten, Küchenkunde über die Koch-Utensilien, nachts an Deck Rettungswesten tragen, sich mit den eigenwilligen Schiffsklos mit händischer Pumpe anfreunden. Als Txema eine „korrekte“ Klositzung nachstellt, wird laut gelacht. „Die meisten denken, wir Forscher sind ernst, aber das ist nur ein Gerücht“, sagt er. Dann geht’s ans Auspacken. Das Segelschiff aus dem Baujahr 2001 verfügt über vier kleine Kabinen à zwei Betten, von denen meine die kleinste ist.
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Diese Kabine ist für die kommenden Tage mein Zuhause. Bei hohem Seegang und/oder Schieflage stemmen wir die Füße gegen die Wand, um nicht aus dem Bett zu fallen.
Lunch durch die Nase
Weil wir die beiden jüngsten und agilsten aus der Truppe sind, bekommen der Teenie und ich die Stockbett-Pritschen in der Mini-Kabine. Auf dem rund einen Quadratmeter kleinen Boden, der neben den Pritschen bleibt, kann immer nur einer von uns stehen. Erst mit der Zeit entwickle ich die cleverste Technik, mich ohne mit dem Kopf oder den Ellbogen anzustoßen in die Horizontale zu begeben. Nachdem wir das Nötigste verstaut haben, legen wir ab. Beim Verlassen der sicheren Bucht wird das Meer zunehmend wilder. Während des Versuchs, meine Kamera aus der Kabine zu holen, kann ich den Gedanken „mir ist schlecht“ nicht mehr zu Ende denken. Binnen Sekunden kommt mir alles hoch. Ich presse die Lippen zusammen und auf dem Weg zur Reling rinnt mir das gemeinsame Mittagessen durch die Nase. So fühlt es sich also an, seekrank zu sein. Ich brauche einen Tag, um mich an das schaukelige Gefühl auf hoher See zu gewöhnen. Txema meint, manche sind drei Tage, andere die ganze Expedition über seekrank. „Das ist auch Kopfsache. Hier an Bord muss man sich mit den Gegebenheiten abfinden. Akzeptanz ist das Stichwort. Wohin willst du denn auch flüchten?“, lacht er, und zeigt auf das weite Blau, das uns zu allen Seiten umgibt.
Klicks so laut wie ein Erdbeben der Stärke 5
Dann werden wir in die Forschungsarbeit eingeführt. Auf der Irifi wird rund um die Uhr gearbeitet. In Zweier-Teams haben wir alle paar Stunden abwechselnd Schicht – auch nachts. Forschende wie Freiwillige halten dann das Schiff auf Kurs, warnen vor kreuzenden Schiffen, dokumentieren die Wetterbedingungen und hören alle halbe Stunde die Hydrophone mit Kopfhörern ab. An erfolgreichen Tagen, von denen wir glücklicherweise eine Menge erleben, ertönt das erhoffte donnernde Klicken in den Kopfhörern. Pottwale!
Wir sehen die Pottwale vom Boot aus, die GoPro taucht zu ihnen ab. Sie befinden sich direkt neben der Irifi. Video @Gilles Falquet
Die Meeressäuger versenden laute Klicks, um per Echoortung zu navigieren und zu kommunizieren (siehe Video). Mit mehr als 200 Dezibel pro Klick zählen sie zu den lautesten Tieren der Welt. Zum Vergleich: Das ist etwa so laut wie ein Erdbeben der Stärke 5. Weil Schall unter Wasser viel weiter getragen wird als in der Luft, können wir bereits Pottwale leise durch die Hydrophone hören, die noch über eine halbe Stunde Fahrtzeit von uns entfernt sind. „Wir haben einen ‘Far away’“, sagen Txema und Tita dann.
Hör rein ins Klicken der Pottwale.
Den Kurs bestimmen nun die Klicks der Pottwale. Ist ein Tier kurz vor dem Auftauchen, läuten die Forschenden die Glocke und rufen „Cachalote“ („Pottwal“)! Die Stimmung ist elektrisch aufgeladen. Alle laufen an Deck und positionieren sich mit Blick in verschiedene Himmelsrichtungen. Wer den Walblas als erstes sieht, schreit: „Pottwal auf 11 Uhr!“ Dann fotografieren wir zum Bestimmen der Wale deren Fluken, also Schwanzflossen, denn diese sind so individuell wie unsere Fingerabdrücke. Tita und Txema entnehmen Kot- und gelegentlich Gewebeproben.
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Klingt banal, ist aber wichtig für die Forschung: "Caca cachalote", Pottwal-Kot, sagt viel über die Gesundheit und Ernährungsweise der Wale aus. Deshalb ist jede Probe ein Erfolg. Weiter unten liest du, warum "caca cachalote" ein Wundermittel gegen den Klimawandel ist.
Vom Gefühl, geschrumpft zu sein
Beim Anblick der Wale wird gestaunt, der Atem angehalten und in meinem Fall kullern auch ein paar Tränen. Dass so ein imposantes Tier, größer als das Boot, friedlich neben mir treibt und atmet, rührt mich. Ich fühle mich, als wäre ich geschrumpft und empfinde eine tiefe Ehrfurcht vor diesen Giganten, die laut meinem Kollegen Gilles wie prähistorische Urzeitwesen aussehen. Laut Txema bin ich nicht die einzige - viele Expeditionsmitglieder kriegen bei den ersten Walen erstmal Pipi in den Augen. Die Pottwale lassen uns im Laufe der Expedition so nah an sich heran, dass wir ihren Blas spüren, die „Caca cachalote“ riechen und bei einer Gewebeentnahme sogar einmal komplett geduscht werden, als ein Pottwal-Männchen mit der Schwanzflosse schlägt.
Txema entnimmt eine Gewebeprobe
Nichts als weites Blau
Wenn die Freiwilligen mal wieder einen Schwank aus ihrem Leben erzählen, sagt Tita „vaya personajes“, „welch Persönlichkeiten“. Koch Rapha wurde mit seiner Rockband fast berühmt und kochte sich dann um die ganze Welt. Er arbeitete auf großen Fracht- und Kreuzfahrtschiffen und macht uns seelenruhig Bratkartoffeln bei 12 Knoten Windstärke und extremer Schieflage (siehe Video).
Egal wie schief das Boot oder wie seekrank die restliche Crew ist, Rapha brutzelt und tischt auf. Video @Christine Vulliet
Die zierliche Anne schwärmt von ihren Tauchgängen auf 40 Metern und Segler Gilles erzählt von seinen Atlantik-Überquerungen und seinem früheren Kommunenleben. Die Grenzen des Alters und verschiedener Sprachen verschwimmen auf engstem Raum und hoher See. Wir quetschen uns aneinander vorbei, reichen das Essen in Ketten von der Küche zum Deck durch und amüsieren uns prächtig auf unserem Kauderwelsch aus Mallorquín, Spanisch, Englisch, Französisch, Händen und Füßen. Zwischendurch treiben wir einfach stundenlang durch endloses Blau. Wir dösen schaukelnd vor uns hin und suchen Wolkenbilder am Horizont. Die zeitweise aufkommende Stille ist in Anbetracht der nicht enden wollenden Weite nicht unangenehm.
Immer wieder springen Delfine filmreif aus dem Wasser und begleiten uns über die Weiten des Meeres. Manchmal sehen wir sie zwar nicht, hören aber ihr melodisches Singen durch die Hydrophone. Drei Arten leisten uns im Laufe der Expedition Gesellschaft: Rundkopfdelfine, Große Tümmler und Streifendelfine (siehe Video).
Streifendelfine begleiten die Irifi
"Akustischer Krieg" durch Ozeanlärm
Still und friedlich ist es aber nicht überall. Zwischen Mallorca, Ibiza und Formentera durchfahren wir ein riesiges Fischereigebiet. Große Fangschiffe reihen sich am Horizont wie Perlenketten auf. Es ist Thunfisch-Saison. Wir sehen runde Öffnungen von Netzen, die hinter den Booten hergezogen werden und laut Tita rund 600 Meter in die Tiefe reichen. Nicht nur, dass Delfine, Schildkröten oder Haie durch die Fischerei oft als Beifang verenden – im Meer ist es auch extrem laut. „Hier herrscht akustischer Krieg“, sagt Txema. Einen Tag und eine Nacht lang hören wir nichts als Ozeanlärm durch die Hydrophone. Die blechernen Motorengeräusche sind ohrenbetäubend. Als ich in der Hoffnung auf Wal-Klicks einmal länger lausche, kriege ich Kopfweh. Die vermeintlichen Klicks entpuppen sich kurze Zeit später als Motorengeräusche. „Die Wale sind nicht hier“, sagt Txema. „Kein Wunder, du würdest mich zum Interview ja auch nicht auf die Tanzfläche vom Pacha bitten.“ Und Tita erklärt: „Der Lärm stresst die Meeressäuger, die sich in ihrer sensiblen, akustischen Welt nicht mehr unterhalten und orientieren können. Er vertreibt sie auch aus wichtigen Lebensräumen, wie wir hier sehen. Woanders finden sie vielleicht weniger Nahrung, das schwächt sie.“ Neben Fischereibooten türmen sich Fähren, Fracht- und Kreuzfahrtschiffe wie Wolkenkratzer am Horizont auf. Kollisionen mit Schiffen fügen den Walen teils tödliche Verletzungen zu. Ein Ziel der Expeditionen ist es, die Routen und Lebensräume der Pottwale zu kartografieren und unter Schutz zu stellen. Drohnen helfen dabei, Narben von Kollisionen zu dokumentieren.
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Es ist nur eines von Dutzenden Fischerei-Schiffen, die um die Inseln riesige Thunfisch-Schwärme einkreisen und zum Mästen in Aquakulturen am Festland bringen. Wie viele Forschende kritisieren auch Tita und Txema dieses Verfahren. Nicht nur, dass die Schiffe extremen Ozeanlärm produzieren und es immer wieder zu Kollisionen mit Walen kommt. Thunfisch-Mastbetriebe bringen auch die Nahrungskette und die Wasserqualität aus dem Gleichgewicht, da die Thunfische mit Unmengen von anderen (Speise-)Fischen gefüttert werden müssen und sich das Wasser dabei mit zu vielen Nährstoffen anreichert.
Walfang-Waisen - die Jagd auf Pottwale ist nicht lange her
Bei der Frage nach dem Alter der Pottwale stoße ich auf ein dunkles Kapitel. „Pottwale werden über 80 Jahre alt, aber es gibt hier kaum alte Pottwale. Die ältesten erlebten die schlimme Zeit des Walfangs teils als Babies mit und wurden zu Waisen.“ Beim Walfang denken die meisten laut Tita und Txema an Moby Dick und den Beginn des industriellen Zeitalters. Tatsächlich erlebte das Mittelmeer den Höhepunkt des modernen Walfangs aber in den 1960er Jahren. Laut den Forschenden kamen damals sogar Sprengsätze zum Einsatz. Grund für die Jagd war das Spermazeti, auch Walrat genannt, das sich im Kopf der Pottwale – übrigens der größte Kopf in der Tierwelt – befindet. Die wachsartige Substanz kam in der Uhren-Industrie zum Einsatz, die vor allem in der Schweiz eine große Rolle spielte. Dem Spermazeti verdanken die Pottwale auch ihren englischen Namen „Sperm Whale“. Mittlerweile wurde die Substanz durch Alternativen ersetzt und die Pottwale stehen unter Schutz.
Pottwal-Babystube rund um die Balearen
Laut Tita und Txema besteht Hoffnung für die Meeressäuger. Sie sind im Mittelmeer zwar noch vom Aussterben bedroht, doch „geschätzt befinden sich im östlichen Mittelmeer rund 200 und im westlichen Mittelmeer heute wieder um die 400 Tiere. "Und wir denken, dass jeder Pottwal der westlichen Population mindestens ein Mal in seinem Leben zu den Baleareninseln kommt“, sagt Tita. Das Mittelmeer braucht die Pottwale. Durch ihren Kot bringen sie eisenhaltige Materie aus der Tiefsee an die Oberfläche. Dadurch boomt das Wachstum von Phytoplankton – und das produziert Unmengen an Sauerstoff und absorbiert mehr CO2 als der Regenwald. Ähnlich wie andere Großwale sind Pottwale also natürliche Retter im Kampf gegen den Klimawandel. Und die Inseln sind ein wichtiger Treffpunkt für sie. Hier finden die männlichen Einzelgänger zeitweise mit Gruppen von Weibchen und Jungtieren zusammen. Die Forschenden vermuten im Norden der Balearen sogar eine Kinderstube.
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Die GoPro weiß, wie es zwei Meter neben der Irifi unter Wasser aussieht. Foto @Gilles Falquet
Während die größten Raubtiere der Welt weiterhin ruhig ihre Kreise ziehen, in dunkle Tiefen abtauchen und ihren Blas in die Luft sprühen, geht es für uns wieder zurück in unseren Lebensraum. Das Blau wird immer heller, die Wellen immer kleiner. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, schaukel ich gefühlt noch eine ganze Weile weiter. „Landsick“, lachen die erfahrenen Segler der Truppe. Wir verabschieden uns mit fester Umarmung und nach einer Woche auf engstem Raum gehen alle wieder ihrer Wege. Palma kommt mir plötzlich laut und hektisch vor.
Wo sich der ewige Kreis schließt
Ich denke zurück an den Anfang der Reise. Hätte mir auf der Plaza de España jemand erzählt, dass ich vor Erschöpfung mit der Stirnlampe auf dem Kopf einschlafe, um morgens bei extremem Wellengang fast aus dem Bett zu fallen, dass ich durch meine Nase die Fische füttere oder meine Kamera vor einer unfreiwilligen Pottwal-Dusche rette, hätte ich es wohl nicht geglaubt. Die Woche auf See bescherte mir unbequeme Erfahrungen fernab meiner Komfortzone. Dafür beschenkte sie mich aber auch reich. In meiner Nachtschicht konnte ich abseits jeglicher Lichtverschmutzung mit bloßem Auge die Milchstraße sehen. Ich überwand meine Urangst und sprang mit der kompletten Besatzung in rund 800 Meter tiefes Wasser. Fremde wurden zu Verbündeten. Als mein Blick auf meine plastikfreie Trinkflasche von Tursiops fällt, denke ich: Wir brauchen die Wale viel mehr als sie uns. Nicht nur, dass laut Txema mit ihnen auch eine eigene Kultur verloren ginge. Den Kampf gegen den Klimawandel können wir ohne sie nicht gewinnen. Denn die größten Lebewesen sorgen für das Aufblühen der kleinsten. Man sagt, jeden zweiten Atemzug verdanken wir dem Phytoplankton. Aber erst durch die Wale schließt sich der ewige Kreis.
Weitere Eindrücke der Expedition
Du möchtest den Schutz der Wale und Delfine mit einer Spende oder Patenschaft unterstützen oder wie unsere Redakteurin selbst mit an Bord der Irifi gehen? Dann schau dich doch mal bei Tursiops um. An Bord wird hauptsächlich Spanisch und teils Französisch gesprochen. Mehr zu den Projekten unter www.asociaciontursiops.org
Dieser Artikel erschien im Jahr 2022 in der Juli-Ausgabe des Monatsmagazins Ibiza Live Report.